Sudetendeutsche Landsmannschaft in Österreich - Landesverband Wien, Niederösterreich, Burgenland |
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Heimatgruppe Kuhländchen, Neutitschein, Bärn
Wir sind eine Heimatgruppe im Verband der Sudetendeutschen Landsmannschaft in Österreich. Bei uns treffen sich Heimatvertriebene, aber auch deren Nachkommen sowie Interessierte, die für das Selbstbestimmungs- und Heimatrecht und gegen Vertreibungen eintreten oder sich für Geschichte und Ahnenforschung interessieren.
Das Kuhländchen und das Bärner LändchenWillkommen auf der Netzseite des Kuhländchens und des Bärner Ländchens. Wir freuen uns, Ihnen über diesen Teil des Sudetenlandes, gelegen in Nord-Mähren und im früheren Österreichisch-Schlesien, erzählen zu dürfen. Heute liegen diese Regionen auf tschechischem Staatsgebiet. Das Kuhländchen Auf dem Wege von Olmütz/Olomouc nach Ostrau/Ostrava, gleich nach dem Überschreiten der Mährischen Pforte, gelangt man in das Kuhländchen, eine von der jungen Oder durchflossene anmutige Landschaft. Es ist eine Landschaft, die nicht fest zu begrenzen ist: Saftige Wiesen, fruchtbare Äcker, grüne Hügel, Weiden, Eichen und Erlen säumen die junge Oder. An den Bächen, die zur Oder eilen, liegen die langen Dörfer, in denen bis 1945 große, stolze Bauernhöfe standen, überragt von der Kirche in der Dorfmitte. Am Fuß der ins Tal vorstoßenden Hügel liegen die Städte Neutitschein/Novy Jicin, Fulnek/Fulnek, Wagstadt/Bilovec und Freiberg/Pribor. Nur das Städtchen Odrau/Odry liegt direkt an der Oder. Das Malerische dieser gesegneten Landschaft sind auch seine Berge am Horizont, das Odergebirge, die Ausläufer der Ostsudeten im Nordosten und die Beskiden im Südosten. Die Ruinen der Burgen, die einstigen Wächter des Kuhländchens, erinnern an die kämpferische Ritterzeit des Mittelalters und an die Heimsuchungen des Dreißigjährigen Krieges. Hauptstadt und geistiger Mittelpunkt war Neutitschein mit seiner weltberühmten Hutindustrie (Hückel, Peschl). Im nahen Nesselsdorf/Koprivnice wirkte lange Jahre der Ing. Ferdinand Porsche im Tatra-Automobilwerk, Schöpfer des „Volkswagens“. Blühende Industrie gab es auch in Fulnek, Odrau, Wagstadt und Freiberg. Fulnek beherbergte zusätzlich viele Handwerksbetriebe. In Fulnek wirkte auch etliche Jahre der bekannte Theologe und Pädagoge Comenius, dessen Sprach- und Lesebuch „Orbis Pictus“ bis 1850 das am weitesten verbreitete Schulbuch war. Odrau besaß ein Schloss, dessen Ursprung auf die deutschen Tempelherren 1290 zurückgeht. Es existiert heute leider nicht mehr. Dieses Kuhländchen leitet von seiner blühenden Landwirtschaft und erfolgreichen Viehzucht seinen Name ab. Auf der Weltausstellung 1873 in Wien wurde die Rasse des „Kuhländler Rindes“ wegen ihrer hervorragenden Milchleistung prämiert. Wenn Sie mehr über Orte, Persönlichkeiten und Geschichte lesen wollen, gehen Sie auf die Seite: www.kuhlaendchen.de . Diese Seite wird vom Verein „Alte Heimat“ in Deutschland gestaltet. Informationen und Aktivitäten der Österreichischen Landsmannschaft finden Sie auch unter www.sudeten.at. Das Bärner Ländchen Das Bärner Ländchen befindet sich nordöstlich von Sternberg/Sternberk und grenzt an das Kuhländchen an. Durch dieses Gebiet führt schon seit dem frühen Mittelalter die Handelsverbindung zwischen Olmütz/Olomouc und Troppau/Opava in Sudetenschlesien. Im 19. Jahrhundert kam eine Eisenbahnstrecke dazu, sodass dieses Gebiet verkehrstechnisch sehr gut erschlossen ist. Dies ist nicht selbstverständlich, weil es sich um eine typische Mittelgebirgsregion handelt. Die höchsten Erhebungen sind zirka 681 m. Eine ertragreiche Landwirtschaft ist kaum möglich, dafür spielt die Forstwirtschaft eine wichtige Rolle. Die Oderquelle befindet sich im Odergebirge in einer Höhe von 634m im Bärner Ländchen. Die Oder legt eine Länge von 866 km bis zur Ostsee zurück. Die drei Hauptorte sind: Bärn/Moravsky Beroun, Bautsch/ Budisov nad Budisovkou sowie Hof/Dvorce. Der Volksmund drückt dies so aus: „Hof, Bautsch und Bärn sind die größten Städte in Mähren.“ Eine Gemeinsamkeit der drei Orte war im Mittelalter die Bergbautätigkeit, z.B. die Förderung von Erzen. Dies zog schon im frühen Mittelalter deutsche Bergleute an, u.a. aus Westfalen. Das Bärner Ländchen war bis zum Jahr 1946 von Deutschen bewohnt, bis die meisten Bewohner nach Deutschland und Österreich vertrieben wurden. Auch heute sind deren Zeugnisse an bestehenden Kirchen, Schlössern und Häusern zu erkennen. Bedeutende Persönlichkeiten stammen aus dieser Region, wie zum Beispiel Ernst Späth (1886-1946) aus Bärn, der Professor der Chemie an der Universität Wien war. Der Bärner e.V. in Deutschland ist unter www.baern.de zu finden. Als Quellenangabe für den vorangehenden Text und für weitere Informationen ist das Buch „Sudetenland“, Wegweiser durch ein unvergessenes Land, von Rudolf Hemmerle zu empfehlen. |
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